Die Algenzucht

In Niedersachsen wird die Mikroalge Spirulina kultiviert. In unterschiedlichen Grüntönen blubbern Milliarden Mikroalgen vor sich hin.

Algen benötigen zum Wachstum nur Kohlenstoffdioxid aus der Luft, das Sonnenlicht, ein paar wenige Nährstoffe und Wasser. Zugleich setzen sie Sauerstoff frei. Um die Algen zu kultivieren, werden sie zunächst in kleinen Mengen im Labor vermehrt. Hier entstehen sogenannte Vorkulturen von 100 ml bis wenige Liter. Hat man genug Vorkultur hochgezogen, geht es ins Gewächshaus.

Im Gewächshaus kommen die Vorkulturen in Folienschläuche. Die Folien bestehen aus einem 3-Schicht-System und sind lebensmittelecht. Wir nennen diese Schläuche V-Module (vertikales System). Ein Modul hat 288 dieser V-Schläuche. Zu Beginn wird die Vorkultur aus dem Labor in einen einzelnen Schlauch gegeben. Ist die Kultur gut gewachsen kann sie auf die nächsten Schläuche verteilt werden, bis das gesamte Modul voll mit grünem Wasser ist. Nach einiger Zeit können hier mehrere hundert Liter entnommen werden. So eine Kultur wird als Starterkultur bezeichnet.

Die Starterkultur wird in das große Becken gegeben. Dies ist der letzte Schritt der Algenvermehrung und findet bei den Landwirten der Projektgruppe statt. In den Becken beginnt nun die eigentliche Massenproduktion. Die Becken werden als H-Modul (horizontales System) bezeichnet. H-Module bestehen aus großen, flachen Becken mit einem Fassungsvermögen von zusammen bis zu 30.000 Litern. Die Becken befinden sich unter einer Schutzfolie, um sie vor Verschmutzungen zu schützen. Ein Apparat mit zwei Armen verläuft zwischen den Becken und sorgt für die Durchmischung der Algenkultur. Das Becken ist nun voll mit frischen Algen, die regelmäßig geerntet werden müssen, damit neue Algen wachsen können.

Die Ernte ist eines der schwierigsten und wichtigsten Schritte der Algenzucht. Hierbei wird die Algenmasse von dem flüssigen Medium aus dem Becken getrennt. Die Algenmasse wird in einem Sammelbehälter aufgefangen und die Flüssigkeit wird zurück in das Becken geleitet.

Die Algenmasse wird anschließend bei niedrigen Temperaturen getrocknet um die Inhaltsstoffe nicht zu zerstören. Nach der Trocknung werden die Algen zu einem feinen Pulver vermahlen.

Bildnachweise auf dieser Seite: Katharina Bohm/Neff